Die Ausstellung führt uns in die Welt vor einhundert Jahren. Sie blickt in das Leben und Treiben der kleinen Bezirksamtsstadt Schrobenhausen in den frühen 1920er Jahren. Es waren sehr unruhige Jahre. Der Erste Weltkrieg lag erst kurze Zeit zurück. Seine Nachwirkungen waren überall noch spürbar. Verrohung und Gewalt machten auch vor dem ländlichen Bayern nicht Halt. Der brutale Mehrfachmord in Hinterkaifeck von 1922 ist hierfür das heute bekannteste Beispiel.
Ausgehend von diesem Ereignis zeigt die Ausstellung die Verunsicherung durch Kriminalität, Wirtschaftsnot und politische Wirren. Sie beleuchtet aber ebenso auch den Neuaufbruch. Die Demokratie ermöglichte eine Partizipation am politischen Leben. Die Stadt entwickelte sich weiter: hochwertige Neubauten entstanden und auch das historische Erbe wurde geachtet. Autos, Radios, moderner Massenkonsum und ein neuer Lebensstil hielten in diesen Jahren ihren Einzug in das beschauliche, etwa 3 800 Einwohner zählende Schrobenhausen.