Bilder und Objekte aus der Sammlung Hans Schreier

Konkret – Minimal – Abstrakt

Es war ein Glücksfall für die Museen Schrobenhausen, dass Hans Schreier seine umfangreiche Sammlung kurz seinem Tod 2021 der Stadt vermachte. Den Kontakt zum Sammler stellte der Schrobenhausener Künstler, Max Biller, her mit der Intention, dass das städtische Museum eine Ausstellung mit den Gemälden, Zeichnungen, Grafiken, Objekten und Fotografien der Sammlung realisiert. Bisher hatte die Pandemie das Vorhaben verhindert, doch das Museumsteam war in den letzten Wochen mit der Aufarbeitung der Schenkung befasst und hat eine erste Ausstellung mit einem Teil der Sammlung kuratiert. Zu sehen sind ab März 2021 Gemälde und Objekte, in einer weiteren Ausstellung, deren Zeitpunkt noch nicht festliegt, wird die gesamte Druckgrafik gezeigt werden.
 
Hans Schreier, 1949 in Schrobenhausen geboren, studierte Pharmazie an der ETH Zürich, ging anschließend in die USA und lehrte dort an verschiedenen Universitäten. Schon als Student begann Hans Schreier in den 1970er Jahren, Kunst zu sammeln. Seine ersten Bilder kaufte er noch in Zürich und baute während seiner Zeit in den USA die Sammlung weiter aus.  Nach seiner Rückkehr nach Deutschland eröffnete er in Düsseldorf die Galerie „schreier & von metternich fine arts“. Zahlreiche Ausstellungen mit international agierenden Künstlern folgten und belebten die Galerie. Bereits in seiner Düsseldorfer Zeit studierte er Kunstgeschichte bei Professor Gohn an der Kunstakademie. Dann zog es ihn zurück in seine Geburtsstadt Schrobenhausen. Von hier aus begann er an der Katholischen Universität Eichstätt-Ingolstadt sein Promotionsstudium in Kunstgeschichte. Thema seiner Dissertation war „Ostasiatische minimalistische Bewegungen in den 1950 bis 1970er Jahre: Gutaȉ, Mono-ha, Tansaekhwa“. 2020 gab er die Arbeit ab.
 
Zu vielen Künstlern pflegte Hans Schreier freundschaftliche Kontakte. Schweizer Künstler wie Karl Sauter, Samuel Buri oder auch Elisabeth Eberle kannte er aus seiner Studienzeit. Später kamen englische Künstler hinzu. Von Joyce Kozloff konnte er auf der artBasel 10´79 eine Papier-Arbeit noch zu einem erschwinglichen Preis erwerben. Aus den USA brachte Hans Schreier Arbeiten des Kubaners Felix Gonzáles-Torres mit nach Deutschland; Monotypien von Ingrid Caras, Radierungen von Maria Warton, Folkart von Alyne Harrison und vieles mehr.  Arbeiten von Wonkun Jun (Südkorea) sind ebenso vertreten wie von Künstlern aus Osteuropa, Deutschland und Frankreich. Besondere Freundschaft verband ihn über viele Jahre bis zu seinem Tod mit Nikaolai Skryl und dessen Frau Galina aus St. Petersburg (beide leben heute in Berlin) sowie Pierre Cazal, einem französischen Künstler, der als einer von mehreren Künstler die konkrete Kunst in der Sammlung vertritt.