Stadtnachrichten

Verkehr und Infrastruktur der Stadt im Fokus – Jugendstadtrat arbeitet bei der Klausurtagung Pläne für das kommende Jahr aus


Nach der Ankunft im Wohnheim durften die Jugendlichen nach Bezug der Zimmer erstmal Dampf ablassen: moderiert vom pädagogischen Personal durften die Jugendlichen ihrer Kritik an der Heimatstadt freien Lauf lassen. Während der Mittagspause wurden die Themen zu Blöcken zusammengefasst, welche in der nächsten Arbeitsphase in kreative Konzepte umgesetzt werden sollten. So erhielten sie den Auftrag mittels einiger Legobausteine eine eigene teils abstrakte Version ihres Schrobenhausens zu bauen, in die sie ihre Wünsche und Verbesserungen einbringen konnten. Aus der Vorstellung der Modelle leiteten sich dann die Arbeitskreise für den nächsten Klausurtag und das kommende Jahr ab.

Am zweiten Tag startete der Jugendstadtrat dann aufgeteilt in sechs Arbeitsgruppen: Infrastruktur, ÖPNV, Verkehr, Öffentlichkeitsarbeit, Event und Umwelt. Hier konnten die einzelnen Gruppen schon konkrete Vorschläge ausarbeiten, wie sie Schrobenhausen in Zukunft verbessern wollen. Klar signalisiert wurde den Jugendstadträten allerding mehrfach, dass es sich hierbei nicht allein um das Äußern von Wünschen und deren anschließende Erfüllung durch Dritte geht; die Jugendlichen müssen sich aktiv in die Umsetzung ihrer Vorschläge einbringen. Um dies zu gewährleisten wurden Sprecher der Arbeitskreise benannt, die in der Jugendstadtratssitzung vom 30. Januar bestätigt wurden.

Die Event-Gruppe fasste mehrere Projekte ins Auge: wie schon im letzten Jahr z.B. bei der Rathauseröffnung, sollen Events anderer Veranstalter unterstützt werden. Auf jeden Fall wird sich der Jugendstadtrat wieder in das Noisehausen-Festival einbringen. Die Jugendlichen werden aber beispielsweise auch mit einem Stand auf der Messe Kunst und Handwerk vertreten sein. Außerdem kam der Wunsch nach einer Tanzveranstaltung auf, erklärte AK-Sprecher Tim Bosse, da sonst der Abschlussball eines Tanzkurses die einzige Möglichkeit für Jugendliche bietet, solch eine Veranstaltung aufzusuchen. Des Weitern könnten somit die Schüler schulübergreifend zusammenkommen.

Ronja Schlander präsentierte den Arbeitskreis Umwelt. Hier wolle man auf Aktionen im Vorjahr aufbauen, v.a. das Müllsammeln im Rahmen der Umwelttage soll wieder in Angriff genommen werden. Es soll heuer um sogenannte „Seed Bombs“ ergänzt werden; diese will der Arbeitskreis in Zusammenarbeit mit Kindergärten anfertigen und beim Müllsammeln verteilen. Zudem wollen sich die Jugendlichen für Stadtbegrünung einsetzen und sich bei der Landesgartenschau aktiv miteinbringen.

Der Arbeitskreis ÖPNV um Amelie Irrenhauser tat sich naturgemäß schwer: die Probleme in diesem Bereich seien zwar offensichtlich, die Handlungsspielräume gerade aber für einen Jugendstadtrat sehr gering. Irrenhauser kündigte an, diesbezüglich dem Landratsamt regelmäßig „Beschwerde“-Mails zu senden, damit die Problematiken präsent bleiben. Gute Vorschläge konnte der Arbeitskreis trotz der schwierigen Situation erarbeiten: so wolle man sich weiterhin für ein 365€-Ticket für Jugendliche, Studierende, Rentner und Menschen mit Behinderung einsetzen. Außerdem müssten die Fahrpläne in der Stadt dringend überarbeitet, aktualisiert und in leserliche Form gebracht werden. Umsetzen würden die Jugendlichen ihre Vorschläge gerne mittels eines Kompetenzteams ÖPNV, das aus verschiedenen Stakeholdern zusammengesetzt werden soll.

Die Arbeitsgruppe (Individual-) Verkehr setzte sich mit den „kleineren“ Themen auseinander; Fahrradstraßen wurden diskutiert, P+R-Plätze und neue, praktischere Fahrradständer in der Innenstadt und am Busbahnhof. Um hier konkret etwas auszuarbeiten, bot Jugendreferentin Nadja Gibis ihre Unterstützung an. Sie wolle den VEP mit den Jugendlichen besprechen, um so Ziele und Handlungsempfehlungen an den Stadtrat direkt aus der Jugend geben zu können. In dieser Arbeitsgruppe wurde auch nochmal das Thema „Intelligente Lichter“ angeschnitten; hier soll der Antrag an den Stadtrat in den nächsten Monaten fertiggestellt werden.

Der Arbeitskreis beschäftigte sich mit verschiedenen Themen, die allerdings nur wenig konkret wurden. So möchte sich der Jugendstadtrat dafür einsetzen, dass das Kreishallenbad wieder für die Öffentlichkeit zugänglich gemacht wird. Besondere Aufmerksamkeit erfuhr der Punkt freies WLAN am Busbahnhof. Hier zeigte sich Bürgermeister Reisner in der Abschlussdiskussion sehr offen und bat die Jugendstadträte etwas auszuarbeiten.

Vielen Jugendlichen lag auch das Thema Öffentlichkeitsarbeit am Herzen. Seit einigen Monaten treiben Edgar Lampl und Falk Bosse dieses Thema voran. In der Sitzung konnten sie viele weitere Ideen sammeln; so möchten die Jugendlichen einen Imagefilm gestalten, um sich öffentlichkeitswirksam präsentieren zu können. Auch die Beschaffung neuer Jugendstadtratskleidung wurde diskutiert.

Sämtliche Punkte durften bei der Abschlusspräsentation Bürgermeister Harald Reisner vorgestellt werden. Dieser lobte das Engagement und den Ideenreichtum der Jugendlichen. Natürlich gab er auch direkt ein Feedback, was schwierig umsetzbar ist, was realistisch ist und welche Projekte der Jugendstadtrat unbedingt weiter vorantreiben solle. So fand die Veranstaltung einen rundum gelungenen Abschluss.

Hier findet Ihr den TV-Bericht zur Klausurtagung: https://www.tvingolstadt.de/mediathek/video/studio-schrobenhausen-vom-26-01-2023/