Stadtnachrichten

Gemeinsam die Zukunft gestalten


Zwei Jahre lang wurde die Klausurtagung des Jugendstadtrats durch Corona verhindert. Umso wichtiger war es, dass die Jugendlichen nun endlich wieder genug Zeit hatten, um sich über ihre Wünsche für die Zukunft der Stadt Gedanken zu machen – und natürlich auch um die Gemeinschaft zu stärken. Angesichts des nahezu kompletten Austauschs des Gremiums in den letzten zwei Jahren war gerade dies für die Betreuenden – Nadja Gibis, Sascha Hellwich, Benedikt Schmid und Sandra Keil verbrachten das Wochenende mit den Jugendlichen – einer der wichtigsten Punkte.

Los ging die Reise zum Tagungshaus Maria Beinberg für die 14 Jugendlichen und ihre drei Betreuenden am vergangenen Samstag mit Start am Juze GreenHaus, wo Proviant und Materialien für die Arbeit, aber auch für die Freizeit, eingeladen wurden. Nach dem Bezug der Zimmer startete die Klausurtagung so richtig; Streetworker Sascha Hellwich sorgte zunächst dafür, dass die Jugendlichen Gelegenheit bekamen, sich näher kennenzulernen. Im Anschluss sammelten der Stadtjugendpfleger Benedikt Schmid sowie Jugendreferentin Nadja Gibis die Themenvorschläge, ehe sich die Jugendlichen zu einer Übung in Kleingruppen zurückzogen. Der gestellte Auftrag lautete: „Wie soll Euer Schrobenhausen 2042 aussehen?“, wobei die Jugendlichen hier entweder dystopische oder utopische Fantasiestädte entwickeln sollten. Die Ergebnisse davon wurden am Abend vor Bürgermeister Reisner präsentiert und viele Inhalte ausgiebig diskutiert. Im Anschluss bereitete eine Gruppe der Jugendlichen Essen zu, die anderen spielten Tischtennis oder bemalten die früheren Steine des Lenbachplatzes.

Nach einer Nacht, die für kreative Beschäftigung und Teambuilding genutzt wurde, erarbeiteten neu zusammengewürfelte Kleingruppen diejenigen Themenfelder aus, die sich aus den Utopien bzw. Dystopien ergeben hatten. Zuvor wurden diese zusammen mit Arbeitsaufträgen von Hellwich und Schmid präsentiert; die Jugendlichen sollten aus diesen Themenfeldern konkrete Handlungsaufträge für sich selbst, für die Stadt Schrobenhausen und für die weitere Zukunft des Gremiums ausarbeiten. So beklagten einige Jugendliche beispielsweise, dass es viel zu wenig Plätze für Psychotherapie für Kinder, Jugendliche und Erwachsene gäbe. Da hier der Jugendstadtrat allerdings wenig Ansatzpunkte hat, wurde dieser Punkt „zur Wiedervorlage“ aufgenommen. Konkreter wurde es in den anderen Bereichen: Die Jugendlichen wünschen sich unter anderem eine bessere Verbindung zwischen dem Stadtrat, den Bürgerinnen und Bürgern und natürlich der Jugend selbst. Hier sollte viel getan werden, einzelne konkrete Vorschläge präsentierten sie bereits, z.B. Podiumsdiskussionen mit der Lokalpolitik. Zudem wünschen sie sich mehr Akzente im Bereich Klima; aber auch relativ einfache Dinge wie bessere Fahrradständer am Busbahnhof. Nun gilt es natürlich, diese Ideen vor der Stadtverwaltung und dem Stadtrat entsprechend ausgearbeitet zu präsentieren.

Der Jugendstadtrat selbst möchte sein bisheriges Engagement erweitern und mehr Eigenwerbung machen: Die Social-Media-Kanäle werden nur unzureichend gefüttert, hier will man in Zukunft besser werden. Außerdem möchten die Jugendstadträte im kommenden Jahr Diskussionsrunden mit Jugendlichen etablieren, um mehr Jugendliche erreichen zu können und gezielt auch die Meinungen derer Jugendlicher zu erfragen, die sich nicht im Jugendstadtrat engagieren. Klar zur Geltung kam auch das Bedürfnis nach mehr Aktionen für Jugendliche. Von Seiten der professionellen Jugendarbeit wurde hier Eigeninitiative eingefordert: Besteht der Wunsch einer Aktivität, kann dieser an Streetwork, JuZe oder Stadtjugendpflege jederzeit herangetragen werden – allerdings müssten auch die Jugendlichen ihren Beitrag leisten wie unter anderem Sascha Hellwich betonte.

Nach der intensiven Abschlussdiskussion zwischen Jugendstadträten, Bürgermeister Reisner und den Jugendarbeitern stand noch eine Abschlussübung zum Teambuilding auf dem Programm, bei der sich die Jugendlichen gegenseitig loben und dann ihre Betreuer loben bzw. kritisieren durften. Mit der Heimreise endete dann die äußerst erfolgreiche und erfreuliche Klausurtagung.